Erinnerungen an Sandbostel
Ein Stück vergessene Geschichte – Das Stalag XB in Sandbostel, nordöstlich von Bremen, war während des zweiten Weltkriegs ein Arbeits- und Kriegsgefangenenlager. Über 300 000 Menschen aus über 55 Nationen durchliefen das Lager. Tausende starben. Nach dem Krieg dienten die Baracken des Lagers als Internierungslager, als Strafgefängnis, als Notaufnahmelager für DDR-Flüchtlinge und als Depot der Bundeswehr. Viele der nicht genutzten Baracken zerfielen mit der Zeit. Schließlich wurde das Gelände 1974 privatisiert und ein Gewerbegebiet entstand auf dem Gelände. Einen Hinweis auf das ehemalige Kriegsgefangenenlager gab es nicht. In den Achtzigern fingen junge Geschichtsinteressierte an, die Vergangenheit des Lagers zu erforschen und sich für die Errichtung einer Gedenkstätte einzusetzen. Mit diesem Vorhaben stießen sie bei der Gemeinde und der Dorfbevölkerung aber größtenteils auf Ablehnung.
2004 wurde schließlich die „Stiftung Lager Sandbostel“ gegründet. Mit dem Erwerb eines 3,2 Hektar großen Bereichs des ehemaligen Geländes und der Gründung der Gedenkstätte wird die Vergangenheit des Lagers nun allmählich aufgearbeitet. Die Mühen der Stiftungsmitglieder werden nicht nur von den Besuchern oder Angehörigen geschätzt, sondern mittlerweile auch von öffentlicher Seite der Gemeinde, die das Projekt mitfinanziert. Knapp siebzig Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs stellt sich aber nunmehr die Frage, wie die Zukunft der Erinnerung rund um das Kriegsgefangenenlager aussehen wird, wenn die Zeitzeugen immer weiter in den Hintergrund treten. Die nächste Generationen werden den zweiten Weltkrieg nur noch aus den Kapiteln des Geschichtsbuches kennen. Sind Gedenkstätten wie in Sandbostel die richtige Form der Erinnerung?
Trailer zum Dokumentarfilm, gefördert von der Filmförderung Bremen e. V.
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