client: Destination Canada
Wale, Grizzlybären und wunderschöne Landschaften, entspannte Städte und tiefe Wälder – Vancouver Island ist der pazifische Garten Eden. Die Insel bietet eine atemberaubende Vielfalt und besticht dabei mit überraschend milden Temperaturen, die sogar Palmen gedeihen lassen. Willkommen im Südwesten von British Columbia, wo Wildnis wirklich noch wild ist!
Auf der Landkarte kommt sie relativ unscheinbar daher: Vor der südlichen Westküste Kanadas befindet sich mit rund 31 Quadratkilometern die größte Insel von British Columbia, unweit der Metropole Vancouver. Und tatsächlich fühlt sich die Überfahrt mit der Fähre von Vancouver so kurzweilig an, dass man meinen könnte, das Festland noch gar nicht hinter sich gelassen zu haben. Doch schon bei der Ankunft wird klar, dass sich hier ein kostbarer Schatz verbirgt: weite Landschaften, tiefe Wälder und im Hintergrund das beeindruckende Bergpanorama der Vancouver Island Ranges.
Urbane Gelassenheit bei der Ankunft
Das Parlamentsgebäude in Victoria ist das bekannteste Relikt aus den Zeiten, als die Insel britische Kronkolonie war. Blumen und sogar Palmen, die hier dank des milden Klimas überleben können, runden das Stadtbild ab.
Bevor wir uns in die Wildnis aufmachen, erwarten uns erst mal städtische Abenteuer in Victoria oder Nanaimo. Die beiden Hafenstädte sind die ersten Anlaufstationen für die Neuankömmlinge vom Festland. Victoria – mit rund 86.000 Einwohnern die Hauptstadt der Provinz British Columbia – liegt an der Südspitze von Vancouver Island und besticht durch eine bezaubernde Architektur, die noch immer von dem großen Einfluss der Briten zeugt. Zahlreiche bedeutende Museen, eine ausgezeichnete Gastronomie und Kultur-Festivals machen Victoria zum kosmopolitischen Herz der Region.
Etwas weiter nördlich ist Nanaimo an der Ostküste von Vancouver Island der letzte urbane Zwischenstopp und das Tor zur Wildnis. Das Stadtbild ist etwas rauer und bodenständiger, aber nicht weniger liebenswürdig. Der Hafen ist Mittelpunkt und Hauptaugenmerk der 84.000-Einwohner-Stadt – doch auch die lebendige Pub- und Bar-Szene ist Grund genug für einen Aufenthalt.
Natur pur an der Westküste
Wer nach Vancouver Island kommt, hält sich aber für gewöhnlich nicht lange in den größeren Städten auf, obwohl sie so reizvoll am Meer liegen. Die wilde Natur ist es, die zu Expeditionen ins Hinterland lockt. Per Bus oder Auto sind viele, bei Weitem aber nicht alle Orte auf der Insel erreichbar. An der Ostküste führt immerhin der Highway 19 hinauf in den Norden bis nach Port Hardy. Der Pazifik im Westen dagegen ist nur hin und wieder mal über kleinere Stichstraßen-Highways zu erreichen – doch diese Gelegenheiten sollte man sich nicht entgehen lassen. Kurz hinter Nanaimo geht der Highway 4 vorbei an kristallklaren Seen, alten Eisenbahnbrücken, durch Regenwälder, kleine Städte und die wolkenverhangenen Berge bis an die goldenen Strände der Südküste.
Der kleine Ort Tofino versteckt sich nicht nur, ganz entrückt, an der Südwestküste von Vancouver Island, sondern auch noch an der Spitze einer Halbinsel am äußersten Ende der Straße. Rund 2.000 Einwohner leben in den malerischen Holzhäusern auf dieser Halbinsel im Clayoquot Sound, doch Tofino ist auch über die Landesgrenzen hinweg bekannt. „Früher, in den siebziger Jahren, kamen hier junge Aussteiger an, die vor der Zivilisation flohen“, erzählt der Fotograf Sander Jain. Er selbst kam vor rund acht Jahren nach Tofino, und der gebürtige Bonner verliebte sich auf Anhieb in den Ort und die Region. Auch heute noch zeugen Yogakurse, kleine Galerien und Surfshops von ein wenig Hippie-Atmosphäre. Doch obwohl die Uhren hier tatsächlich etwas langsamer ticken, herrscht in Tofino stets Betriebsamkeit. Surfen in der Brandung am Long Beach, Wandern im Pacific Rim National Park oder mit dem Kayak durch die Buchten paddeln – Tofino ist für Bewegungshungrige ein entlegenes kleines Paradies. Im Frühling, wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen durch den Nebel kriechen, kann es schon mal richtig voll werden – allerdings in erster Linie im Wasser. Bis zu 20.000 Pazifik-Grauwale ziehen im März und April an der Insel vorbei – ein einmaliges Naturschauspiel!
„Auf Vancouver Island gibt es so viel Wildnis und natürlichen Reichtum. Ich liebe es, von der Kraft wilder Natur umgeben zu sein.“
Sander Jain
Entlang der Küste gibt es zahllose weitere Buchten, die nur mit dem Wasserflugzeug zu erreichen sind und wo sich schon früh die indigenen Ureinwohner Kanadas angesiedelt haben. Die First Nations – wie sie heute genannt werden – waren die ersten Bewohner der Insel, lange bevor spanische Seefahrer 1774 als erste Europäer auf Vancouver Island
landeten. Viele Völker gibt es heute nicht mehr, doch die indigene Kultur tragen die Ureinwohner bis heute weiter. Es gibt geführte Touren, Museen mit traditioneller Kunst oder Zeremonien, die die Geschichte der indigenen Völker anschaulich und authentisch erzählen.
Wintersport auf der Insel
Weiter im Landesinneren gibt es noch viel ältere Zeitzeugen – im Strathcona Provincial Park hat die letzte Eiszeit noch Gletscher in den Furchen der Bergkette hinterlassen. Ob bei ausgiebigen Streifzügen durch sommerliche Landschaft oder in den herrlichen Ski- resorts im Winter – in luftiger Höhe kommen beim Blick aufs Bergpanorama der Vancouver Island Ranges Hochgefühle auf. Mount Cain auf 1.768 Höhenmetern ist das am höchsten gelegene Skigebiet auf Vancouver Island, das Mount Washington Alpine Resort lockt mit über zehn Metern Neuschnee und perfekten Pistenbedingungen jeden Winter Besucher aus der ganzen Welt an – kein Wunder bei der atemberaubenden Kulisse samt Blick auf den Pazifik.
Wilde Tiere vor der Haustür
Nordöstlich des Gebirgszugs liegt die Kleinstadt Campbell River – benannt nach dem gleichnamigen Fluss, der hier ins Meer mündet. In diesem Fluss spielt sich alljährlich ein ganz besonderes Naturspektakel ab. „Nirgendwo sonst kann man die Lachswanderung besser erleben als in Campbell River“, sagt Eiko Jones von „Salmon Safari/Canyon Diving“. Berühmtheit hat der Ort daher vor allem als „Lachs-Hauptstadt“ erlangt. Aber nicht nur Touristen wissen von den Fische – „von Juni bis Ende September stehen Grizzlybären oder Schwarzbären in den Stromschnellen und fischen die Lachse aus dem Wasser“, erzählt Jones. Der Lachs ist reich an Fett und Proteinen und hilft den Bären dabei, sich aus- reichend Winterspeck anzufressen. In der Straße von Georgia zwischen Vancouver Island und dem Festland sind auch Wale und Delfine keine Seltenheit. Wie in den Buchten vor Tofino treffen sich die Meeressäuger auch hier während ihrer Wanderung von den kalifornischen Gewässern bis in die Beringsee.
Ein letztes Abenteuer wartet ganz im Norden – noch hinter Port Hardy, der letzten Stadt am Highway 19. Der Cape Scott Provincial Park zeigt einmal mehr die atemberaubende Schönheit der Natur in Kanadas Westen. Durch dichte Regenwälder mit jahrhundertealten Baumriesen führen Trails bis zu den Stränden zwischen den rauen Küstenabschnitten. Die Gewässer sind Heimat für Seehunde, Seelöwen oder Otter, tiefer im Park leben Bären, Wölfe und sogar Pumas.
Ein Paradies für Naturliebhaber
Diese einmalige Wildnis zeigt, wie geschützt und intakt die Natur auf Vancouver Island noch überwiegend ist. Abseits der Städte Victoria und Nanaimo ist die Insel nur in geringem Maß besiedelt, deshalb sind Flora und Fauna hier fast überall noch so ursprünglich und authentisch wie kaum anderswo.
Naturliebhaber kommen in der schier endlosen Wildnis voll auf ihre Kosten, doch auch kulturell haben die großen und kleinen, allesamt aber äußerst entspannten Orte viel zu bieten. So vielfältig, wie Vancouver Island ist, wird es allerdings schwierig, das alles während eines einzigen Aufenthalts zu erleben. Viele Besucher kehren daher ein zweites, drittes oder viertes Mal zurück – und nicht wenige bleiben für immer!
Luca Pot d’Or
All Rights Reserved.
T (+49) 176 31431196
M luca@lucapotdor.com
nach oben↑
Luca Pot d’Or
All Rights Reserved.
Julius-Leber-Straße 19
22765 Hamburg
T (+49) 176 31431196
M lucapotdor@gmail.com
nach oben↑